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Helsinki und Kuopio: Wie man Tankstellen leertankt.

von am 12.07.2010 unter (06) Finnland, Europareise

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“Was heißt Sonnenuntergang auf Finnisch?” “Helsinki!” So schlecht dieser Witz auch ist, aber die “Sonnenuntergänge” hier in Helsinki sind schon beeindruckend. Denn es gibt quasi keine. Hier ist es fast den gesamten Tag über taghell, das dunkelste ist vielleicht etwas “Abendrot”.

Unsere Fähre

Die Überfahrt nach Helsinki mit der Fähre dauerte etwa zweieinhalb Stunden, danach gings sofort auf Parkplatzsuche. Weil es Samstag war, haben wir uns einfach auf eine Baustelle gestellt, an der keine Bauarbeiter zu sehen waren. Gleich darauf ging es zu Fuß rein die Stadt. Zuvor wurden wir bereits in Tallinn von einer estnischen Touristenführerin “gewarnt”, dass es in Helsinki keine richtige “Innenstadt” gibt. Vielmehr seien die Sehenswürdigkeiten weit verstreut. Das bestätigte sich dann auch so vor Ort. Senatsplatz, Marktplatz und die Flaniermeile sind aber wirklich schön.

Javier hatte uns zuvor in Riga vorgeschlagen, doch die Tramlinie 3B & 3T zu nehmen. Die würde die wichtigsten Touristenattraktionen abklappern. Also haben wir beim Info-Zelt auf dem Marktplatz nachgefragt und für uns eine gute Lösung gefunden:

Am nächsten Tag haben wir uns eine Nahverkehrs-Tageskarte gekauft. Bei dieser war die Überfahrt nach Suomenlinna, einer Festungsinsel, inklusive. An und für sich war es schade, dass auf der Insel für alles Eintritt verlangt wurde; Geld das wir nicht haben. Also haben wir uns das meiste nur von außen angeschaut. Später ging es dann mit der Fähre wieder zurück aufs Festland und ab in die Tram für die etwa einstündige Rundfahrt. Begeistern konnte sie uns allerdings nicht. Vielleicht lag es an der stehenden Hitze in der Straßenbahn, doch wirklich sehenswert fanden wir die wenigstens Sachen.

Kuopios Wasserturm

Nach einigen Irrwegen durch die Stadt (Achtung: Der Glaspalast besteht *nicht* aus Glas!) haben wir uns dazu entschieden, nachts noch einige Kilometer Weg zu schaffen und sind dann nach einem Tomaten-Mozzarella-Abendessen auch gleich weitergefahren. Wie immer haben wir spontan entschieden, wo wir für die Nacht anhalten, indem wir im Navi einen geeigneten See gesucht haben. Blöderweise waren alle eingezeichneten Wege, die in die Nähe des Sees führten, Privatwege zu Privatgrundstücken.

Nach einiger Zeit des Umherkurvens haben wir dann einen Campingplatz entdeckt und haben gleich nachgefragt, was uns denn eine Nacht (mit Stromversorgung, Dusche, etc.) kosten würde. Das hätte eigentlich 25€ gekostet, doch da wir nach Mitternacht angekommen waren (es war natürlich hell!) haben wir die Nacht für 10€ bekommen. Ein fairer Preis. Tobi und ich sind auch gleich in den See, zu dem der Platzbesitzer uns sagte, dass er komplett rein sei und man ihn trinken könnte. Es war tatsächlich so, dass man den 2m tiefen Seeboden ganz klar erkennen konnte.

Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir nach Kuopio. Einerseits wollten wir nach Seenfinnland, andererseits hatte uns eine Freundin, empfohlen, auf den dortigen Wasserturm zu gehen. Wegen der viel zu hohen Kosten (5€ pro Erwachsener, bzw. 3,50€ für Schüler) bin dann letztendlich nur ich auf den Turm, Marcus und Tobi blieben unten und haben ihre Motorradzeitschriften gelesen. 😉 Der Ausblick vom Turm war wirklich atemberaubend. Die Sichtweite war durch das gute Wetter sehr hoch und die Landschaft mit den vielen Seen und den kleinen Inseln wunderschön.

"Tanken"

Da Kuopio ansonsten nicht sehr viel zu bieten hat, sind wir (nachdem wir am dortigen Seehafen unser Abendessen zubereitet hatten) weiter Richtung Norden. Tobi war sehr gutgläubig und fuhr den Bus bis auf den “letzten Strich” der Tankreserve bis dann auch der Motor ausging. Tank leer. Glücklicherweise haben wir immer einen Dieselkanister dabei (innerhalb der EU sind nur 10l Kraftstoff im Kanister erlaubt!).

Nachdem Marcus erst einmal die Hälfte des Diesels verschüttet hatte (siehe Bild), fuhren wir die nächste Tankstelle an. Natürlich hatte die schon geschlossen, daher mussten wir den Automaten nutzen, der allerdings die EC-Karten von mir und von Marcus nicht akzeptierte. Also mussten wir wertvolles Bargeld “verschwenden”. 40€ haben wir in den Automaten und dann haben wir getankt. Als die Tanksäule 30€ anzeigte, fing sie an zu “stottern”. Ständig wurde die Dieselzufuhr unterbrochen und man hörte die Pumpe, wie sie versuchte, die letzten Dieselreste aus dem unterirdischen Tank zu saugen. Mit viel Geduld haben wir es dann doch noch geschafft. Zumindest glauben wir der Anzeige, dass wir wirklich für 40€ getankt haben…

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