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Kategorie: (08) Norwegen

Oslo: Automatic Toll und Riesenrohre

von am 26.07.2010 unter (08) Norwegen, Europareise

Als wir Oslos Stadtgrenze überschritten, wurden wir erst einmal fotografiert. Allerdings nicht von einem Blitzer, sondern von einer “automatischen Mautstation”. So etwas hatten wir vorher schon in Stockholm gesehen, uns dabei aber nichts gedacht. Wie wir später erfuhren, wurde einfach unser Kennzeichen fotografiert und gespeichert. Da wir aber nicht schon im Voraus die Maut bezahlt hatten, wird dem Fahrzeugbesitzer (Tobi) nun ein Brief mit einer Rechnung zugestellt. Angeblich soll das auch für ausländische Staatsbürger funktionieren. Da sind wir ja mal gespannt.

Osloer Panorama

Osloer Rathaus

Oslos Innenstadt ist nicht allzu groß, daher hatten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten innerhalb eines Tages abgeklappert. Vor dem “Nobel Peace Center” fiel uns ein Kunstwerk auf, das auch begehbar ist. Den Sinn dahinter haben wir bis jetzt nicht verstanden. Ein Foto ist unten am Artikel angehängt. Direkt nebenan steht das Osloer Rathaus. Ehrlich gesagt ist das kein schöner Bau. Von innen sieht es wesentlich besser aus. Vor allem das riesige “Foyer”“ beeindruckt.

Als nächstes machten wir bei der Osloer Festung Halt. Hier trennten sich unsere Wege. Tobi hat das Gelände selber erkundet, während Marcus und ich bei einer kostenlosen (englischen) Führung mitgegangen haben. Dabei haben wir viel über die verschiedenen Epochen erfahren, welche die Festung durchgemacht hat. Nachdem die Hauptstadt nach Oslo verlegt wurde, da diese Stadt näher an Mittel- und Westeuropa liegt, war der Bau erst als Königsresidenz gedacht. Später erst wurden die Befestigungsanlagen hinzugefügt und das Gebäude in mehreren Schritten vergrößert.

Schlagzeugspieler in der Innenstadt Oslos

Diese sind auch an der Fassade erkennbar. In die Burg selber sind wir leider nicht gekommen (das wäre eine extra Führung gewesen), dafür konnten wir uns allerdings die “Katakomben” ansehen. Dort unten konnte man ebenfalls alte Mauern sehen, die mehrere Meter unter der Erde gefunden wurden und Teil des alten Baus waren. Anschließend sind Marcus und ich Richtung der “Shoppingmeile”. Die Zahl der Akteure, die hier ihre Künste zur Schau stellten, war noch einmal höher als in anderen Städten. Ob Schlagzeugspieler, Bongotrommelband oder verkleidete Werbefiguren, hier konnte man sie alle sehen. Kaufen mussten wir zum Glück nichts, die Preise waren (wie erwartet) wieder unglaublich hoch. Daher schlenderten wir (mittlerweile wieder zu dritt) Richtung des berühmten “Frogner-Parks”. Der Name des Parks kommt von einem Künstler, dessen Skulpturen den Park “bereichern”. Die Figuren sind dabei durchgehend nackt und in mehr oder weniger merkwürdigen Posen. Diese Art von Kunst ist definitiv gewöhnungsbedürftig! Nach einiger Sucherei haben wir dann sogar unseren Busparkplatz wiedergefunden.

Am Fjord

Als Schlafplatz haben wir einen nahegelegenen Fjord. Am nächsten Morgen wollten Marcus und Tobi unbedingt durch ein in den Fjord endendes Riesenrohr (Durchmesser: 2m) gehen. Als haben sie sich Badehosen und Sandalen/Wasserschuhe angezogen und sind mit einer Taschenlampe bewaffnet hineingegangen. Ich habe mich dann dazu entschieden, allein mit meiner kleinen Taschenlampe hinterherzugehen. Im Nachhinein war ich froh um die kleinere Lampe, denn so habe ich die vielen Riesenspinnen an der Decke nicht gesehen. Von denen haben mir die Beiden im Nachhinein erzählt. Auf jeden Fall eine lustige Aktion, vor allem hat es mir Spaß gemacht, Tobis und Marcus ängstliche Rufe anzuhören, wenn sie mal wieder in irgendetwas reingetreten sind (oder ähnliches…).

Anschließend sind wir in den Fjord gegangen, um etwas zu baden. Der Boden war bedeckt von Seesternen, deswegen musste man peinlich genau aufpassen, wo man hintrat. Als wir dann die ersten (roten) Quallen gesichtet hatten, sind wir schnellstmöglich wieder zurück zum Bus und haben uns auf die Weiterfahrt vorbereitet.

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Auf dem Weg nach Oslo

von am 24.07.2010 unter (07) Schweden, (08) Norwegen, Europareise

Leider ist unser Grill kaputt gegangen

Die Touristinfo in Stockholm konnte uns ja bezüglich einer Holzsauna leider nicht weiterhelfen. Wir sollten lieber bei einer „ländlicheren“ Touristinfo nachfragen. Das haben wir dann auch getan. In dem kleinen Raum tummelten sich 4 Mitarbeiter und keine Touristen (außer uns). Nach gefühlten 20 Telefonaten zu verschiedenen Campingplätzen konnte man uns dort aber leider auch nicht weiterhelfen. Also sind wir einfach zu einem nahegelegenen Campingplatz gefahren. Natürlich gab es dabei mal wieder Probleme mit dem Navi, sodass wir ersteinmal 40km in die falsche Richtung gefahren sind.

Abends sind wir dann endlich in Hallstahammar angekommen. Unser erstes Ziel war die Sauna, die merkwürdigerweise nicht von alten Männern, sondern von 8-10 jährigen Kindern bevölkert war. Davon haben wir uns aber nicht abschrecken lassen. Ein Junge hat sogar ein Gespräch mit uns angefangen. Klasse, wie gut die Leute (selbst in dem Alter) in Skandinavien Englisch können.

Alles in allem waren wir froh, endlich wieder fließend Wasser und Strom zu haben. Es gab sogar ein schwaches WLAN-Netz. 😉 Trotzdem kamen wir uns etwas komisch vor, mit unserem 30 Jahren alten VW Bus zwischen den ganzen Dauercampern zu stehen, die vor ihren perfekt zum Wohnmobil passenden Vorzelten einen eingezäunten Vorgarten mit Blumen und mehr hatten.

Den nächsten Tag nutzten wir noch bis 15 Uhr, um möglichst viel aus den bezahlten 23€ rauszuholen. Baden, Duschen, Wassertank auffüllen, Abwassertank ausleeren,… Danach sind wir direkt nach Oslo gefahren.

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Auf Irrwegen in Schweden und Norwegen

von am 17.07.2010 unter (06) Finnland, (07) Schweden, (08) Norwegen, Europareise

Nach einiger Zeit sind haben wir die schwedische Grenze überschritten und sind nach einem Fahrerwechsel (ich war mal wieder dran) auch gemütlich weiter gefahren. Da unser Navi zu uns sagte, dass wir erst in 100km wieder links abzubiegen haben, haben wir es einfach zum Stromsparen abgeschaltet. In Nordschweden zu fahren ist ziemlich entspannend. Die Kurven sind extrem weit, es gibt quasi keine Zivilisation und alle 100km kommt vielleicht mal ein anderes Auto vorbei. So bin ich also gefahren, gefahren und gefahren… Bis wir uns gewundert haben, wie weit 100km sein können. Deswegen haben wir das Navi wieder angeschaltet und eine böse Überraschung erlebt: Die Abzweigung, die wir hätten nehmen müssen, war vor 50km! Leider kann man hier nicht einfach einen “anderen Weg” nehmen, sondern man muss umkehren. Also hatten wir uns heute insgesamt zweimal verfahren. 170km Umweg.

Nachdem wir dann die Strecke wieder zurückgefahren sind, haben wir uns an einen einfachen Rastplatz (Bänke, Tische, Stühle + Parkplätze) gestellt und dort übernachtet. Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf den Weg Richtung norwegischer Grenze gemacht. Eine nette Frau in einer Touristinfo hatte uns einige Zeit zuvor vorgewarnt, uns möglichst vor der Grenze mit Lebensmitteln und Diesel “einzudecken”, denn Norwegen soll wohl sehr teuer sein. Die letzte große Stadt vor der Grenze war Kiruna. Dort angekommen, wollten Tobi und Marcus auf meinen Vorschlag, doch hier einzukaufen und zu tanken nicht eingehen. “Vor der Grenze wird es sicher noch billiger!”. Ja, genauso wie ich es mir gedacht hatte, wurde das nichts. Die einzige Tankstelle, die noch bis zur Grenze kam, war 30 Cent pro Liter teurer und ein Lebensmittelgeschäft fehlte mangels Zivilisation ebenfalls.

Felsen am Straßenrand

Die Strecke zwischen Kiruna und der norwegischen Grenze haben wir im Dauerregen zurückgelegt. Genau das richtige Wetter, da es sehr gut zu den rauen Felswänden und der kargen Natur gepasst hat. Dazu ein riesiger, kristallklarer See umrahmt von schroffen Bergen. Für mich ein einzigartiges Erlebnis!

Auf norwegischer Seite sind wir dann die einzige Straße entlang eines Fjordes in Richtung der nächstgrößeren Stadt, Narvik, gefahren. Auf dem Weg dorthin ist uns (immerhin schon zum zweiten Mal) der Diesel ausgegangen. Also sind wir zur nächsten Haltebucht gerollt und haben unseren Dieselkanister ausgepackt. Zum Glück hatten wir den wieder aufgefüllt.

In Narvik angekommen erlebten wir beim Tanken und Einkaufen gleich mehrere Schocks: 1,40€ für den Liter Diesel, 2€ für einen Liter Milch und 2,50€ für einen Laib Toastbrot (!). Wir hatten es uns zwar teuer vorgestellt, aber nicht so! Deswegen haben wir nur die wichtigsten Sachen gekauft und haben den nächsten Übernachtungsplatz gesucht. Den fanden wir schließlich auch mit einem super Ausblick auf den Fjord. Den Abend verbrachten wir mit UNO, Rommée und co.

Abendrot Panorama

Am nächsten Morgen machte Marcus eine Wanderung mit seiner Kamera durch das “Watt”, denn über Nacht hatte die Ebbe ihre Wirkung gezeigt. Anschließend wollten wir in einem kleinen Supermarkt noch Wasser kaufen. Also sind wir rein, haben drei Flaschen für je 2€ geholt und uns an die Kasse gestellt. Ich wollte mit meiner normalen EC-Karte zahlen: ging nicht. Diese Karte wollte das Gerät nicht akzeptieren. Also hat Tobi seine MasterCard gezückt, doch auch die wollten sie nicht. “Nur Visa-Karten!”. Unglaublicherweise haben sie uns dann die Flaschen geschenkt!

Fjord Panorama

Auf der Strecke entlang des Fjords fanden wir einen weiteren kleinen Supermarkt. Hier wollten wir für unser Abendessen noch einen Becher Sahne für umgerechnet 2€ kaufen. Leider hätten wir auch hier nur mit Visa zahlen können und diesmal wurde uns der Einkauf leider auch nicht geschenkt. 😉

Kochen mit Fjordblick

5km weiter haben an einem kleinen Parkplatz angehalten und begonnen, unsere Lachsnudeln zuzubereiten. Nachdem alles zurechtgeschnitten war und die Nudeln schon aufgesetzt waren, gab es ein leises Geräusch und die Flamme ging aus. Klasse, unsere Gasflasche war leer. Es begann nun eine Odysee zur Suche einer passenden Gasflasche. Ein naher Campingplatz hatte kein Gas auf Lager. Wir wurden an eine Tankstelle verwiesen, für die wir wieder 10 km zurückfahren mussten. Doch dort hatten sie auch keine passende Gasflasche. Man sagte uns, wir sollten es doch in Fauske probieren. Das ist die nächstgrößere Stadt, ca. 2. Std. entfernt.
Die Fahrt dorthin verlief zunächst unspektakulär. Nur das ständige Auf und Ab nervte ein wenig. Außerdem gab es auf der Strecke viele Tunnel, die wohl bei jedem ADAC Test duchgefallen wären. Unglaulich schlecht beleuchtet, keinerlei Notausgänge, alle 500 Meter vielleicht einmal eine Notrufsäule. In einem so reichen Land wie Norwegen hätte ich mehr erwartet. Doch der Hammer kommt noch.

Mitten in einem relativ langen (~3km) Tunnel sah ich weiter vorne rote Lichter. Ich fuhr näher hin und bemerkte dann: Stau. Mitten im Tunnel. Nach einiger Standzeit wurde Marcus ungeduldig und stieg aus und ging in Richtung des nahen Tunnelausgangs um nachzusehen, was passiert war. Eine Viertel Stunde später kam er zurück mit der Nachricht, dass einen halben km weiter vorne ein sehr demoliertes Auto direkt vor einem weiteren Tunnel steht. Um die Wartezeit etwas zu verkürzen, haben wir uns erstmal nach hinten in dem Bus gesetzt, um Karten zu spielen. Als sich die Kolonne wieder in Gang setzte, konnten wir sehen, was passiert war. Von der unverkleideten Tunneldecke und Tunnelwand des folgenden Tunnels waren Felsbrocken abgebrochen und auf die Straße gefallen. Dabei wurde wohl das vorher genannte Auto beschädigt.

Als wir dann schließlich in Fauske angekommen waren, haben wir natürlich herausfinden dürfen, dass es auch hier keine passenden Gasflaschen gibt. Also sind wir mit unseren hungrigen Mägen auf einen Campingplatz, wo wir dann in einer kleinen Küche fertig kochen konnten und unser Kühlschrank durch die Stromversorgung weiterläuft (normalerweise läuft der Kühlschrank im Stand über Gas).

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