Schlaaaaaaand in Warschau
von John am 04.07.2010 unter (02) Polen, Europareise
Kurz vor 16 Uhr sind wir in Warschau angekommen. Hektisch haben wir einen (kostenlosen) Parkplatz gesucht, denn das Deutschlandspiel (Beginn: 16 Uhr) wollten wir (Marcus und ich) nicht verpassen. Den Parkplatz haben wir dann auch gefunden; also gings auf die Suche nach einen passenden Public-Viewing-Place. Aus der Ferne haben wir dann auch eine große, laute Menschenmenge und eine Bühne (von hinten) gesehen und sind direkt darauf zugesteuert. Leider wurden wir enttäuscht, es war “nur” Stadtfest. Marcus und ich sind dann in ein kleines Irish Pub und haben den Sieg Deutschlands verfolgt. Einige polnische Fans in dem Pub waren zwar (anfangs) nicht auf unserer Seite (“Die, Germany, die!”), doch die Deutschen und die Deutschland-Fans waren in der Mehrheit.
Danach gings erstmal auf eine kleine Besichtigungstour durch die schöne Altstadt Warschaus und ein wenig Lebensmittelshopping für das anschließende Abendessen. Nachts sind wir dann nochmal ins Zentrum, wo das Stadtfest gerade ausklang. Nach einem Bierchen in einem abgelegenen Biergarten gings dann auch für uns ab in die Heia.
Morgens war uns dann eigentlich nach einer Dusche. Doch mangels dieser sprangen wir einfach in die Oder (mit Blick auf die Altstadt). Es war zwar verdammt kalt, doch danach fühlt man sich gleich besser. Zurück am Bus gabs erstmal Frühstück. Dort sprach uns dann eine alte, schrullige Dame zuerst auf Englisch an. Leider reichten ihre Englischkenntnisse für eine weitere Konversation nicht aus, doch sie hat uns dann auf Polnisch wohl noch alles Gute gewünscht.
Kurz darauf kam gleich der nächste Besucher, ein alter Mann. Er versucht uns (ebenfalls mangels Englischkenntnissen) mitzuteilen, dass wir ihm folgen sollten. Am Ziel gab es dann einen gratis “Wasserraum”. Sowas habe ich noch nie gesehen: Ein Raum mit einem großen Waschbecken und mehreren Wasserhähnen. Die Anwohner gehen dort regelmäßig hin und holen sich Wasser. Wir haben von dem alten Mann auch gleich zwei Wasserkanister geschenkt bekommen und den Raum ausgiebig genutzt (siehe Bild).
Und da alle guten Dinge drei sind, kam beim Aufräumen noch ein junges Pärchen auf uns zu. Ein Englischlehrer mit seiner Freundin. Wir haben ein wenig geplaudert und er hat uns seine E-Mailadresse gegeben, falls wir in Polen irgendwie Hilfe benötigen sollten. Die Polen sind wirklich ein sehr freundliches Volk!
Danach gings weiter Richtung Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Da die Etappe mehr als 500 km hatte, haben wir sie zweigeteilt. Die Strecke war wunderschön zu fahren: gerade, schlaglochfreie Straßen durch große Nadelwälder, und das bei relativ wenig Verkehr. Zwar hat uns ein Tempomat gefehlt, aber mit mehreren Fahrerwechseln, können die eingeschlafenen rechten Beine wieder aufwachen.