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Kopenhagen: Falschparken, Fahrraddiebstahl und wehe Füße

von am 27.07.2010 unter (09) Dänemark, Europareise

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Göteborg

Die nächste Etappe führte uns nach Göteborg. Dabei ist nichts Spannendes passiert. Vor Ort haben wir uns (anscheinend) auf einen Privatparkplatz mit Blick auf die Stadt gestellt. Tatsächlich war nichts ausgeschildert. Trotzdem wurden wir am nächsten Tag unfreundlich von einem Anwohner verscheucht. Nach einigen Irrwegen durch die Stadt (Tobi wollte noch einen Kocher kaufen, den es hier in Schweden billiger gibt) sind wir dann losgefahren Richtung Kopenhagen. Dabei hatten wir die Möglichkeit bei Helsingborg eine Fähre zu nehmen oder die Brücke bei Malmö, um auf die dänische Insel zu gelangen. Aus Kostengründen haben wir uns für die Brücke entschieden. Die kostete “nur” 30€. Dafür war sie verdammt lang. Um vom einen Ende zum anderen zu gelangen haben wir mehr als 10 Minuten gebraucht (bei unserem Tempo).

Auf der anderen Seite wurden wir gleich von Kopenhagen “empfangen”. Auf einige moderne, futuristisch angehauchte Gebäude folgten später schöne alte Backsteinbauten, die so typisch für die Stadt sind. Die Parkplatzsuche gestaltete sich sehr schwierig, da wirklich für jedes noch so kleinste Gässchen Parkautomaten aufgestellt waren. Daher sind wir einige Kilometer von der City weggefahren und haben uns zwischen einen Park und ein Wohngebiet gestellt. Marcus Reiseführer auf seinem Handy sagte uns, dass Kopenhagen kostenlose Fahrräder an Touristen verleiht. Man brauche nur 20 Kronen “Pfand” (ca. 3€), Daher sind wir zu Fuß in die (weit entfernte) Innenstadt aufgebrochen, um uns dort auf die Suche nach einem der vielen verstreuten Fahrradständer zu machen. Mit den Fahrrädern wollten wir dann wieder “heim”-fahren.

Johns gefundenes Fahrrad

Nach einigen Orientierungsproblemen sind wir schließlich in der Altstadt angekommen, die, ähnlich wie Oslo, wieder überbevölkert war mit geldsuchenden Künstlern. Am besten hat uns dabei ein Bauchredner gefallen, der relativ lustige Sketche auf Englisch brachte und nebenbei auch noch einige Kunststücke vorführte. Auf einem großen Platz entdeckte ich einige Zeit später ein herrenlos herumstehendes Leihfahrrad. Nachdem sich anscheinend keiner drum gekümmert hat, habe ich es mir einfach mitgenommen. Die Fahrräder sind extra auf kurze Strecken ausgelegt, damit sie keiner klaut: keine Gangschaltung, “Holzreifen” (nicht mit Luft sondern mir Schaum gefüllt), kleine Bauweise. Außerdem ist am Lenker eine wirklich praktische Stadtkarte angebracht.

Nun haben uns aber noch zwei Fahrräder gefehlt. Bereits kurze Zeit später haben wir einen Fahrradparkplatz gefunden, an dem sogar mehrere freie Fahrräder verfügbar waren. Jetzt bemerkten wir, dass uns die 20-Kronen-Münzen fehlten, die man in das Fahrrad einwerfen muss und beim Abstellen wieder bekommt (Einkaufswagenprinzip). Um mal eine 20-Kronen-Münze gesehen zu haben, schlossen wir mein Fahrrad an. Blöderweise kam keine Münze raus, denn es war gar keine drin. Anscheinend hatte ich ein “geknacktes” Fahrrad erwischt. Also haben wir als nächstbeste ein altes Ehepaar gefragt, ob sie uns einen 10€ Schein in Kronen umtauschen können, denn es hatte keine Wechselstube mehr offen. Das haben sie netterweise auch getan. Und so konnten wir dann schließlich doch noch (nach einer kleinen nächtlichen Stadtrundfahrt) zurück zu unserm Bus fahren und uns schlafen legen. Zuvor hatten wir die Fahrräder noch an einem nicht weit entfernten Baum zusammengeschlossen.

Der nächste Morgen verlief zunächst ruhig. Nach einem Kontrollblick sahen wir, dass die Fahrräder noch an Ort und Stelle standen. Also haben wir gemütlich gefrühstückt. Dabei kam ein weißer Transporter mit Anhänger vorbei. Der Fahrer hielt kurz an und fragte uns, ob wir irgendjemand hier in der Gegend kennen würden, ansonsten dürften wir hier nicht parken. Doch er verzog sich auch wieder schnell. Also machten wir uns fertig, um mit den Radls loszufahren. Leider wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Die Räder waren weg. Wir glauben, dass sie der Typ mit dem Anhänger mitgenommen hat. Also waren nun 10€ Pfand und unser Schloss (mit dem normalerweise unsere Kiste hinten an den Bus angeschlossen ist) weg.

Schlechtwetter in Kopenhagen

Nach kurzer Parkplatzsuche (wir konnten ja schlecht dort stehen bleiben) sind wir wieder in die Stadt gegangen. Dort haben wir in der Tourist-Info eine kostenlose Karte von Kopenhagen bekommen, in der auch die Fahrradstellplätze eingezeichnet sind. Ungefähr fünf Plätze haben wir erfolglos abgeklappert, dann war unsere Geduld am Ende und wir sind zu Fuß noch zur Bastion gegangen, die dann aber weniger spektakulär war. Da wir alle schon etwas genervt waren, haben wir uns dazu entschieden, nun zurück zum Bus zu gehen; einige Pfannkuchen sollten dort unsere Stimmung heben, so unser Plan.

Problem Nr. 1 war: “Wo parkt der Bus, verdammt nochmal?”. Einige Details wussten wir:

  1. Wir parken sehr weit von unserem derzeitigen Standort entfernt.
  2. Wir parken in der der Nähe einer Kirche.
  3. Wir parken nordwestlich der City.

Mit diesem Wissen haben wir eine beliebige Kirche im Nordwesten der Stadt zu Fuß angesteuert. Die Tourist-Info-Karte half uns dabei. Die Gegend um uns herum wurde uns immer unbekannter, doch wir gingen schnurstracks weiter, bis wir bei einer Kirch ankamen, die uns völlig neu war. “Klasse, 2 Stunden Fußmarsch umsonst?!“ Also haben wir uns an den Straßenrand gestellt und einige Zeit damit verbracht, die Karte genau zu studieren, um irgendwelche bekannten Straßenverläufe wiederzuerkennen. Eine betrunkene Frau, die zufällig vorbeilief, hat uns ihre Hilfe angeboten und uns gleichzeitig auf Problem Nr. 2 aufmerksam gemacht: Unser Parkplatz war gar nicht auf der Karte eingezeichnet. Logisch, dass wir unseren Bus nicht finden!

Dank ihrer Hilfe und Routenanweisungen konnten wir schlussendlich die ungefähre Position unseres Heims festmachen. Nach einer weiteren Stunde Fußmarsch war die Stimmung entsprechend am Boden, wenigstens stand der Bus noch da, wo wir ihn abgestellt hatten. Wir alle freuten uns auf die Pfannkuchen. Als wäre alles nicht genug gewesen, ist genau jetzt die Gasflasche leer. Das heißt wieder einmal: Kein Kühlschrank und kein Herd. Und damit auch keine Pfannkuchen.

P.s.: Wir wurden dazu angehalten, mehr Fotos mit uns drauf zu schießen. Das werden wir in den folgenden Artikeln versuchen zu ändern! 😉

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