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Archiv für Juli 2010

Riga: Ein erstes Mal couchgesurft

von am 07.07.2010 unter (04) Lettland, Europareise

Bevor wir in Riga angekommen sind, haben wir erst mal den Strand aufgesucht. Nicht nur um faul in der Sonne zu liegen sondern auch um mal wieder Wasser zu sehen. Eine Seltenheit in unserem Bus. Also von der Straße runter und mithilfe des Navis möglichst nah ans Meer. Allerdings war in der Nähe vom Strand das Parken entweder komplett verboten oder kostete 1 lat. Was wir natürlich nicht hatten und nicht ausgeben wollten, da wir bisher nie etwas fürs Parken gezahlt hatten.  Also haben wir so verzweifelt wie möglich geschaut und kurz darauf wurde uns der Parkplatz von 2 Einheimischen gezahlt. Am Strand sind John und ich ersteinmal eingeschlafen. Nachdem wir uns vorher in der Ostsee „gewaschen“ hatten. Ein paar Vorbeigehende hörten unsere Schlafgeräusche und kommentierten diese mit „Touristas!!!“.

Gegen 8 hatten wir einen Termin in Riga. Über das Portal Couchsurfing.org haben wir uns eine Unterkunft bei Marts organisiert. In Riga brach dann der Himmel hinab. Sinnflut beschreibt es wohl am besten . Innerhalb kürzester Zeit kam so viel Wasser herunter, dass einige Straße Flüssen glichen. Aber wo war in diesem neuen Venedig bloß Marts Wohnung? Nach einem Telefonat und ein paar SMSn haben wir dann auch endlich die Wohnung im Plattenbau gefunden. Das Schlimmste erwartend, zeigte uns Marts seine Wohnung. Sie war viel schöner als wir es uns vorher ausgemalt hatten. Allerdings meinte er dann, dass wir hier nicht nächtigen werden und führte uns einen Stock weiter nach oben in seine 2t Wohnung! Die vorher seiner Mutter gehört hatte. Genail war: Die ganze Wohnung war für uns ganz allein. 2 Zimmer, Wohnküche, Dusche und Klo getrennt. Herlich!

Wir mit Javier (links) und Marts (rechts)


Am nächsten Tag, ausgeschlafen und erholt, besichtigten wir gegen 2 die Stadt. Marts war so nett uns einen Parkplatz von seiner Arbeit mittig in der City anzubieten. Klasse Gastgeber.

Am Abend fuhr er uns dann sogar in eine Bar damit wir dort das Halbfinale Deutschland – Spanien anschauen konnten. Mit dabei der Costaricaner Javier, der auch bei Marts eine Unterkunft gefunden hatte. Wie das Spiel ausging wissen wir ja alle :'( Trotz unsrer tollen Deutschlandfahne, die uns weit vorne einen Platz bescherte. Tobias derweil, weil er kein Fußballfan war, fuhr mit einem Rad von Marts Söhnen durch die Stadt. Kurz bevor wir wieder von Marts abgeholt werden sollten, kam die SMS. „Ich bin LOST“. Aufgegabelt haben wir ihn dann nach 20 Minuten Autofahrt irgendwo im Nirgendwo. Am nächsten Tag gings dann nach Tallinn.

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Die kleine Hauptstadt: Vilnius – Außerdem: Standheizungsgeschichten

von am 06.07.2010 unter (03) Litauen, Europareise

Wie schon gesagt, hatten wir die Route Warschau – Vilnius wegen der Länge zweigeteilt. Den ersten Teil sind wir bis spät in die Nacht gefahren. Dabei kam uns die Idee, einfach mal unsere Standheizung auszuprobieren, war sie doch bis vor kurzem noch defekt und seitdem quasi nicht benutzt worden. Also haben wir sie guten Gewissens während der Fahrt angeschaltet und laufen lassen.

Dem plötzlich aufkommenden Diesel-Geruch im Fahrgastinnenraum haben wir als anfängliche Probleme erstmal keine Bedeutung zugesprochen. “Fenster auf und gut is!”. Doch auch nach 5 Minuten war der Gestank immer noch penetrant. Da es dunkel war, habe ich mit meiner Taschenlampe nach hinten geleuchtet, wo Marcus mit Kopfhörern im Ohr saß. Ich konnte ihn dabei kaum erkennen; zwischen uns beiden war eine große Abgaswolke. Wir sind natürlich sofort rechts rangefahren und haben die Standheizung ausgeschaltet. Trotzdem hat sie weiterhin fröhlich die Dieselwolke in den Innenraum geblasen. Nach ein paar Minuten war der Spuk dann glücklicherweise vorbei. Wir haben uns dann schnell ein ruhiges Plätzchen in der Nähe der Straße gesucht.

Am nächsten Tag haben wir dann Vilnius erreicht, eine kleine, süße Hauptstadt, die uns zum Teil an unsere Heimatstadt Rosenheim erinnert hat. Überall gab es kleine Cafés und Restaurants, oft auch mit kostenlosem WLAN. 😉 Ansonsten gibt es hier nicht viel Interessantes, außer folgendes Video. Anfangs hatten wir den Eindruck, es sei eine Art “öffentiche Orchesterprobe”, später sah es dann aber eher nach einem “Flash-Mob” aus. Am Besten ist allerdings der Fahrradfahrer, der mir ins Bild “gerutscht” ist: 😀

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Schlaaaaaaand in Warschau

von am 04.07.2010 unter (02) Polen, Europareise

Der Pubbesitzer mit John und Marcus

Kurz vor 16 Uhr sind wir in Warschau angekommen. Hektisch haben wir einen (kostenlosen) Parkplatz gesucht, denn das Deutschlandspiel (Beginn: 16 Uhr) wollten wir (Marcus und ich) nicht verpassen. Den Parkplatz haben wir dann auch gefunden; also gings auf die Suche nach einen passenden Public-Viewing-Place. Aus der Ferne haben wir dann auch eine große, laute Menschenmenge und eine Bühne (von hinten) gesehen und sind direkt darauf zugesteuert. Leider wurden wir enttäuscht, es war “nur” Stadtfest. Marcus und ich sind dann in ein kleines Irish Pub und haben den Sieg Deutschlands verfolgt. Einige polnische Fans in dem Pub waren zwar (anfangs) nicht auf unserer Seite (“Die, Germany, die!”), doch die Deutschen und die Deutschland-Fans waren in der Mehrheit.

Danach gings erstmal auf eine kleine Besichtigungstour durch die schöne Altstadt Warschaus und ein wenig Lebensmittelshopping für das anschließende Abendessen. Nachts sind wir dann nochmal ins Zentrum, wo das Stadtfest gerade ausklang. Nach einem Bierchen in einem abgelegenen Biergarten gings dann auch für uns ab in die Heia.

Morgens war uns dann eigentlich nach einer Dusche. Doch mangels dieser sprangen wir einfach in die Oder (mit Blick auf die Altstadt). Es war zwar verdammt kalt, doch danach fühlt man sich gleich besser. Zurück am Bus gabs erstmal Frühstück. Dort sprach uns dann eine alte, schrullige Dame zuerst auf Englisch an. Leider reichten ihre Englischkenntnisse für eine weitere Konversation nicht aus, doch sie hat uns dann auf Polnisch wohl noch alles Gute gewünscht.

John beim Haarewaschen im Wasserraum

Kurz darauf kam gleich der nächste Besucher, ein alter Mann. Er versucht uns (ebenfalls mangels Englischkenntnissen) mitzuteilen, dass wir ihm folgen sollten. Am Ziel gab es dann einen gratis “Wasserraum”. Sowas habe ich noch nie gesehen: Ein Raum mit einem großen Waschbecken und mehreren Wasserhähnen. Die Anwohner gehen dort regelmäßig hin und holen sich Wasser. Wir haben von dem alten Mann auch gleich zwei Wasserkanister geschenkt bekommen und den Raum ausgiebig genutzt (siehe Bild).

Und da alle guten Dinge drei sind, kam beim Aufräumen noch ein junges Pärchen auf uns zu. Ein Englischlehrer mit seiner Freundin. Wir haben ein wenig geplaudert und er hat uns seine E-Mailadresse gegeben, falls wir in Polen irgendwie Hilfe benötigen sollten. Die Polen sind wirklich ein sehr freundliches Volk!

Danach gings weiter Richtung Vilnius, der Hauptstadt Litauens. Da die Etappe mehr als 500 km hatte, haben wir sie zweigeteilt. Die Strecke war wunderschön zu fahren: gerade, schlaglochfreie Straßen durch große Nadelwälder, und das bei relativ wenig Verkehr. Zwar hat uns ein Tempomat gefehlt, aber mit mehreren Fahrerwechseln, können die eingeschlafenen rechten Beine wieder aufwachen.

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Deutsche Geschichte

von am 03.07.2010 unter (02) Polen, Europareise

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Entfernte Verwandte

von am 02.07.2010 unter (02) Polen, Europareise

Die Fahrt zu meinen Verwandten verlief anfangs eher ruhig. Wir fuhren über eine Gebirgsstraße, die gerade erneuert wurde und daher voller kleiner Baustellen war. Die Straßen wurden dabei einspurig, weswegen der Verkehr durch Baustellenampeln gesteuert wurde. Leider war das viel Warterei.

Circa 10 Kilometer vor dem Ziel nahe Oppole roch es dann auf einmal brenzlig im Bus. Wir dachten zuerst, der Geruch würde von draußen kommen, bis auf einmal Rauch aus dem Lichtschalter am Cockpit aufstieg. Wir haben natürlich sofort angehalten und den Lichtschalter abgesteckt. Wie wir dann rausfanden, ist der Dimmer für die Tachobeleuchtung (mal wieder) durchgeschmort. Glücklicherweise ist nicht mehr passiert.

Wir hofften dann auf Hilfe vom Sohn meiner Verwandten, der Automechaniker ist. Leider war er am Vortag in den Urlaub geflogen. Vor Ort ließen wir es uns gut gehen: Es gab Kaffee & Kuchen, wir haben eine Führung durch das ganze Dorf bekommen (und wurden nebenbei 50% der Dorfbevölkerung vorgestellt), wir haben gut zu Abend gegessen, uns richtig geduscht, unseren Wassertank gefüllt, usw…

Nach einer Nacht im Bus auf dem Hof und einem reichhaltigen Frühstück ging es sofort zu einer nahen Autowerkstatt. Dort ließen wir erst einmal den Getriebeölstand prüfen, denn wir verlieren beständig Getriebeöl. Der Ölstand war ok. Außerdem haben wir einen neuen Motoröltankdeckel bekommen. Marcus hatte ihn beim Ölstandprüfen an der Tanke dort einfach liegen lassen. Dadurch war der sichtbare Teil des Motorraums jetzt geschwärzt. 😀 Einen Lichtschalter hatte der Mechaniker leider nicht mehr auf Lager. Er konnte uns aber eine Adresse geben, bei der wir höchstwahrscheinlich einen bekommen könnten. Also sind wir dort hin und haben vom dortigen VW Service eine weitere Adresse bekommen, weil sie den Lichtschalter auch nicht auf Lager hatten. Allerdings mussten wir dafür bis 14 Uhr warten (also ca. 1,5 h). Gegen 15 Uhr kam dann der Schalter mit etwas Verspätung per Taxi-Kurier an.

Jetzt konnte es weitergehen Richtung Oświęcim.

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