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Kategorie: Europareise

Die finnische Seenplatte

von am 14.07.2010 unter (06) Finnland, Europareise

12 Uhr Nachts und wir fahren bei wunderschönem Abendrot gen Norden. Diesen einen See zwischen Kuopio und Oulo wollten wir noch erreichen. Er sah aufm Navi ziemlich groß aus. Den „See“, der ungefähr 2 mal so groß war, wie unser Bayerisches Meer (Chiemsee), sahen wir dann auch durch die Wälder. Auf Feldwegen, über Stock und Stein, tasteten wir uns mit Hilfe des Navis ans Ufer. Plötzlich begrüßten uns 2 bellende Hunde. Das musste die ganze Nachbarschaft wecken! Also schnell wieder Retour und eine andere Abzweigung genommen. Diese führte uns dann zu einer Ansammlung von Häusern, die wohl vermietet werden. Um 1 Uhr Nachts bei Sonnenschein lurten wir durch die Fenster um auszumachen, ob dort Besucher schliefen. Aber es war alles verlassen.

Abendrot am See

Ein wahnsinns Blick auf den See erwartete uns auf der Terasse des größten Hauses. Hier wollten wir bleiben.
Tobi und John sprangen erst mal ins kühle Nass, währrend ich mir ein kühles Blondes genemigte. (5€ für einen Liter billigstes im Supermarkt). Auf den Sonnenuntergang konnten wir lange warten. Die Sonne ging einfach ohne unterzugehen wieder auf. Um 2:30 lag dann auch der letzte im Bett und schlief den Schlaf der Gerechten.

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Helsinki und Kuopio: Wie man Tankstellen leertankt.

von am 12.07.2010 unter (06) Finnland, Europareise

“Was heißt Sonnenuntergang auf Finnisch?” “Helsinki!” So schlecht dieser Witz auch ist, aber die “Sonnenuntergänge” hier in Helsinki sind schon beeindruckend. Denn es gibt quasi keine. Hier ist es fast den gesamten Tag über taghell, das dunkelste ist vielleicht etwas “Abendrot”.

Unsere Fähre

Die Überfahrt nach Helsinki mit der Fähre dauerte etwa zweieinhalb Stunden, danach gings sofort auf Parkplatzsuche. Weil es Samstag war, haben wir uns einfach auf eine Baustelle gestellt, an der keine Bauarbeiter zu sehen waren. Gleich darauf ging es zu Fuß rein die Stadt. Zuvor wurden wir bereits in Tallinn von einer estnischen Touristenführerin “gewarnt”, dass es in Helsinki keine richtige “Innenstadt” gibt. Vielmehr seien die Sehenswürdigkeiten weit verstreut. Das bestätigte sich dann auch so vor Ort. Senatsplatz, Marktplatz und die Flaniermeile sind aber wirklich schön.

Javier hatte uns zuvor in Riga vorgeschlagen, doch die Tramlinie 3B & 3T zu nehmen. Die würde die wichtigsten Touristenattraktionen abklappern. Also haben wir beim Info-Zelt auf dem Marktplatz nachgefragt und für uns eine gute Lösung gefunden:

Am nächsten Tag haben wir uns eine Nahverkehrs-Tageskarte gekauft. Bei dieser war die Überfahrt nach Suomenlinna, einer Festungsinsel, inklusive. An und für sich war es schade, dass auf der Insel für alles Eintritt verlangt wurde; Geld das wir nicht haben. Also haben wir uns das meiste nur von außen angeschaut. Später ging es dann mit der Fähre wieder zurück aufs Festland und ab in die Tram für die etwa einstündige Rundfahrt. Begeistern konnte sie uns allerdings nicht. Vielleicht lag es an der stehenden Hitze in der Straßenbahn, doch wirklich sehenswert fanden wir die wenigstens Sachen.

Kuopios Wasserturm

Nach einigen Irrwegen durch die Stadt (Achtung: Der Glaspalast besteht *nicht* aus Glas!) haben wir uns dazu entschieden, nachts noch einige Kilometer Weg zu schaffen und sind dann nach einem Tomaten-Mozzarella-Abendessen auch gleich weitergefahren. Wie immer haben wir spontan entschieden, wo wir für die Nacht anhalten, indem wir im Navi einen geeigneten See gesucht haben. Blöderweise waren alle eingezeichneten Wege, die in die Nähe des Sees führten, Privatwege zu Privatgrundstücken.

Nach einiger Zeit des Umherkurvens haben wir dann einen Campingplatz entdeckt und haben gleich nachgefragt, was uns denn eine Nacht (mit Stromversorgung, Dusche, etc.) kosten würde. Das hätte eigentlich 25€ gekostet, doch da wir nach Mitternacht angekommen waren (es war natürlich hell!) haben wir die Nacht für 10€ bekommen. Ein fairer Preis. Tobi und ich sind auch gleich in den See, zu dem der Platzbesitzer uns sagte, dass er komplett rein sei und man ihn trinken könnte. Es war tatsächlich so, dass man den 2m tiefen Seeboden ganz klar erkennen konnte.

Nach einer erholsamen Nacht fuhren wir nach Kuopio. Einerseits wollten wir nach Seenfinnland, andererseits hatte uns eine Freundin, empfohlen, auf den dortigen Wasserturm zu gehen. Wegen der viel zu hohen Kosten (5€ pro Erwachsener, bzw. 3,50€ für Schüler) bin dann letztendlich nur ich auf den Turm, Marcus und Tobi blieben unten und haben ihre Motorradzeitschriften gelesen. 😉 Der Ausblick vom Turm war wirklich atemberaubend. Die Sichtweite war durch das gute Wetter sehr hoch und die Landschaft mit den vielen Seen und den kleinen Inseln wunderschön.

"Tanken"

Da Kuopio ansonsten nicht sehr viel zu bieten hat, sind wir (nachdem wir am dortigen Seehafen unser Abendessen zubereitet hatten) weiter Richtung Norden. Tobi war sehr gutgläubig und fuhr den Bus bis auf den “letzten Strich” der Tankreserve bis dann auch der Motor ausging. Tank leer. Glücklicherweise haben wir immer einen Dieselkanister dabei (innerhalb der EU sind nur 10l Kraftstoff im Kanister erlaubt!).

Nachdem Marcus erst einmal die Hälfte des Diesels verschüttet hatte (siehe Bild), fuhren wir die nächste Tankstelle an. Natürlich hatte die schon geschlossen, daher mussten wir den Automaten nutzen, der allerdings die EC-Karten von mir und von Marcus nicht akzeptierte. Also mussten wir wertvolles Bargeld “verschwenden”. 40€ haben wir in den Automaten und dann haben wir getankt. Als die Tanksäule 30€ anzeigte, fing sie an zu “stottern”. Ständig wurde die Dieselzufuhr unterbrochen und man hörte die Pumpe, wie sie versuchte, die letzten Dieselreste aus dem unterirdischen Tank zu saugen. Mit viel Geduld haben wir es dann doch noch geschafft. Zumindest glauben wir der Anzeige, dass wir wirklich für 40€ getankt haben…

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Tallinn: Dr. Phil is stalking us!

von am 10.07.2010 unter (05) Estland, Europareise

Nachdem wir Riga schon einige Zeit verlassen hatten, machten wir wegen unseren knurrenden Mägen erstmal eine Pause an einem wunderschönen, abgelegenen “Strandabschnitt” der Ostsee.

Pause an der Ostsee

Nachdem wir von einem Anwohner gestikulierend von unserem Platz verscheucht wurden, nahmen wir die Fahrt nach Tallinn wieder auf. Dort angekommen suchten wir uns einen kostenlosen Parkplatz und schlenderten durch die mittelalterlich wirkende Altstadt, bis wir wieder zurück zum Bus sind, um einen geeigneten Schlafplatz ausfindig zu machen.

Dazu sind wir einfach in ein etwas außerhalb liegendes Wohngebiet gefahren und haben beim erstbesten Haus, vor dem zwei Frauen standen, nachgefragt, ob wir Strom und einen Parkplatz haben könnten. Dies wurde zunächst verneint und wir sind einige Meter weiter stehen geblieben. Zum Glück, kam dann doch der Mann/ Freund und sagte uns, dass wir sehr wohl unsere Batterien laden könnten. Bis tief in die Nacht haben wir dann noch für den Blog geschrieben und uns gegen 2 Uhr ins Bett gelegt. Entgegen unserer Erwartungen war es draußen allerdings alles andere als dunkel. Langsam kamen wir der Region des Polartags näher.

Den nächsten Morgen nutzten wir dazu, unseren Kühlschrank wieder zum Laufen zu bringen. Anschließend sind wir in ein großes Einkaufszentrum, um neben Lebensmitteln auch noch Schrauben zu kaufen, damit wir ein kaputtes Regalbrett reparieren konnten (Vorher sind uns beim Öffnen der Schranktür immer alle Teller, Tassen und co. entgegen gekommen). Außerdem haben wir mal den hier weit verbreiteten Fast Food-Laden “Hesburger” ausprobiert und waren positiv überrascht.

Wir fuhren dann weiter, um uns in der Innenstadt noch einige Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Zu allererst sind wir auf den Turm der “St. Olaf’s Church” gegangen und haben den unglaublichen Ausblick auf die gesamte Stadt genossen:

Ausblick

Vladimir

Anschließend sind wir auf den “Old Town Hill”, einem sehenswerten Fleckchen in Tallinn. Dort haben wir zunächst einen Musikverkäufer getroffen, der Marcus gleich CDs verschiedener estnischer Metal-Bands anbot. Als Marcus (wegen Geldmangels) ablehnte, durfte er trotzdem mal reinhören, “um seinen IQ zu erhöhen” (Zitat). Ein par Meter weiter sind wir auf Vladimir gestoßen, einem gestandenen Münzpresser.

Er erzählte uns von Dr. Phil, einem quasi unsichtbaren und allgegenwärtigen Hacker, der unsere Computer angreifen würde und uns bei seiner eigenen Seite anmelden würde. Diese würde uns knapp 300.000€ am Tag kosten. Einzige Möglichkeit, uns vor Dr. Phil zu schützen sei der Kauf einer Münze von Vladimir. Leider hätte unser Geld gerade einmal für das passende Lederband gereicht, auch wenn wir schon ein Sonderangebot bekommen hatten. Trotzdem eine sehr lustige Begegnung.

Einen Kilometer weiter trafen wir auf eine euphorische, rotblonde “Tourist-Information-Angestellte”, mit der wir uns längere Zeit unterhielten. Sie gab uns den Tipp, doch abends beim “Pub-Crawling” mitzumachen. Dabei geht man von Pub zu Pub, lernt Leute kennen und hat Spaß. Leider waren die 16€ pro Person nicht ganz in unserem Budget.

Zum Abendessen haben wir den Grill rausgeholt und uns aufs Dach der verlassenen Staatsoper in Tallin gesetzt. Von dort aus konnten wir den Sonnenuntergang genießen.

Sonnenuntergang in Tallinn

Sonnenuntergang in Tallinn

Am nächsten Tag um 8 Uhr ging unsere Fähre; 7:30 Uhr war der letztmögliche Check-In. Dafür hatten wir meinen Handy-Wecker zur Sicherheit auf 5:30 Uhr gestellt, damit das ganze nicht in Stress ausartet. Blöderweise hatte ich mein Handy zum Stromsparen ausgeschaltet, weswegen der Wecker nicht auslöste. Gegen 6:30 sind wir dann dank Marcus doch noch aufgewacht und sind blitzschnell zum (glücklicherweise nahen) Hafen gehetzt. Von dort aus ging es dann mit der “Viking Line” Richtung Helsinki.

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Wäsche trocknen

von am 08.07.2010 unter (05) Estland, Europareise

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Riga: Ein erstes Mal couchgesurft

von am 07.07.2010 unter (04) Lettland, Europareise

Bevor wir in Riga angekommen sind, haben wir erst mal den Strand aufgesucht. Nicht nur um faul in der Sonne zu liegen sondern auch um mal wieder Wasser zu sehen. Eine Seltenheit in unserem Bus. Also von der Straße runter und mithilfe des Navis möglichst nah ans Meer. Allerdings war in der Nähe vom Strand das Parken entweder komplett verboten oder kostete 1 lat. Was wir natürlich nicht hatten und nicht ausgeben wollten, da wir bisher nie etwas fürs Parken gezahlt hatten.  Also haben wir so verzweifelt wie möglich geschaut und kurz darauf wurde uns der Parkplatz von 2 Einheimischen gezahlt. Am Strand sind John und ich ersteinmal eingeschlafen. Nachdem wir uns vorher in der Ostsee „gewaschen“ hatten. Ein paar Vorbeigehende hörten unsere Schlafgeräusche und kommentierten diese mit „Touristas!!!“.

Gegen 8 hatten wir einen Termin in Riga. Über das Portal Couchsurfing.org haben wir uns eine Unterkunft bei Marts organisiert. In Riga brach dann der Himmel hinab. Sinnflut beschreibt es wohl am besten . Innerhalb kürzester Zeit kam so viel Wasser herunter, dass einige Straße Flüssen glichen. Aber wo war in diesem neuen Venedig bloß Marts Wohnung? Nach einem Telefonat und ein paar SMSn haben wir dann auch endlich die Wohnung im Plattenbau gefunden. Das Schlimmste erwartend, zeigte uns Marts seine Wohnung. Sie war viel schöner als wir es uns vorher ausgemalt hatten. Allerdings meinte er dann, dass wir hier nicht nächtigen werden und führte uns einen Stock weiter nach oben in seine 2t Wohnung! Die vorher seiner Mutter gehört hatte. Genail war: Die ganze Wohnung war für uns ganz allein. 2 Zimmer, Wohnküche, Dusche und Klo getrennt. Herlich!

Wir mit Javier (links) und Marts (rechts)


Am nächsten Tag, ausgeschlafen und erholt, besichtigten wir gegen 2 die Stadt. Marts war so nett uns einen Parkplatz von seiner Arbeit mittig in der City anzubieten. Klasse Gastgeber.

Am Abend fuhr er uns dann sogar in eine Bar damit wir dort das Halbfinale Deutschland – Spanien anschauen konnten. Mit dabei der Costaricaner Javier, der auch bei Marts eine Unterkunft gefunden hatte. Wie das Spiel ausging wissen wir ja alle :'( Trotz unsrer tollen Deutschlandfahne, die uns weit vorne einen Platz bescherte. Tobias derweil, weil er kein Fußballfan war, fuhr mit einem Rad von Marts Söhnen durch die Stadt. Kurz bevor wir wieder von Marts abgeholt werden sollten, kam die SMS. „Ich bin LOST“. Aufgegabelt haben wir ihn dann nach 20 Minuten Autofahrt irgendwo im Nirgendwo. Am nächsten Tag gings dann nach Tallinn.

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